Pflanzenerde
Wenn du deine Pflanzen kaufst, stehen diese bereits in einer für sie optimalen Erde. Beispielsweise Kakteen oder Sukkulenten bevorzugen Erde, die eher durchlässig ist und wo das Wasser gut ablaufen kann. Andere Pflanzen hingegen brauchen einen stetigen Vorrat an Wasser, warum sie lieber in Substrat stehen, das mehr Wasser speichern kann. Die Hauptaufgabe des Substrates ist es, Wasser für den Verbrauch der Pflanze zu speichern und sie über die Wurzel mit Nährstoffen zu versorgen.
Du erkennst also: Erde ist nicht gleich Erde. Einige fortgeschrittene Pflanzenfans mischen sich ihre Erde auch selbst oder probieren unterschiedliche Substarte für ihre Pflanzen aus. Dieses Thema bietet also viel Potenzial. Wenn du dir bisher noch nicht viel Gedanken über die Pflanzenerde gemacht hast, dann wollen wir jetzt mit dir einmal ganz von vorne anfangen.
Übrigens: der Begriff „Substrat“ beschreibt alle Arten von Erden und Nährböden für Pflanzen. Egal ob Hydrokultur, Torferde oder Orchideen Erde, sie alle sind Substrate.
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1. Ist Blumenerde gleich Blumenerde?
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2. Bestandteile von Pflanzenerde
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3. Erdetypen für Zimmerpflanzen
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4. Erde für Balkonpflanzen
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5. Substrat Hydrokultur Pflanzen
1. Ist Blumenerde gleich Blumenerde
Grundsätzlich solltest du erst einmal wissen, dass Erde für Outdoor-Pflanzen eine andere Zusammensetzung hat, als Erde für Zimmerpflanzen. Das liegt unter anderem daran, dass die Zimmerpflanzen im Durchschnitt eine viel höhere Lebensdauer haben und mit viel weniger Erde, also auch viel weniger Nährstoffen auf einem Raum auskommen müssen. Außerdem ist draußen eine gröbere Struktur von Vorteil, damit zu viel Regenwasser besser abläuft. Denn nicht ist schlimmer als Erde, die im Wasser steht - egal, ob drinnen oder draußen.
2. Bestandteile von Pflanzenerde
Vorab ein kleiner Chemie-Exkurs, der sowohl fürs Düngen, als auch für das Gießen wichtig ist: Bei dem Substrat spielt ein Wert eine wichtige Rolle: der pH-Wert der Erde. Dieser ist wichtig für das Pflanzenwachstum. Im Normalfall liegt der pH-Wert von Blumenerde zwischen 6 und 7, da die meisten Pflanzen bei diesem neutralen Wert am besten wachsen. Kommt es zu einer Übersäuerung oder ist das Substart zu basisch, dann hemmt dies das Wachstum der Pflanze.
Zusammensetzung des Standardsubstrats
Pflanzenerde besteht im größten Teil aus Sand und Torf. Wie wir bereits wissen, ist der pH-Wert der Erde wichtig für das Pflanzenwachstum. Da Torf sauer ist, werden andere Bestandteile wie Kalk oder Quarzsand zu der Erde hinzugefügt, damit der pH-Wert steigt. Kalk wird auch oft im Zusammenhang mit dem Gießen angesprochen. Gießt du mit sehr kalkhaltigem Wasser, dann wird die Erde zu basisch, was das Pflanzenwachstum hemmt. Hier schließt sich der Kreis.
Torf
Saugt Wasser wie ein Schwamm auf.
Torf hat jedoch keinen guten Ruf, da das Substrat eine endliche Ressource darstellt und der Abbau die Moore zerstört. In der grünen Branche ist das Bewusstsein für dieses Problem extrem gestiegen und die Hersteller arbeiten an der Reduktion des Torfbestandteiles. Sie helfen außerdem, die Moore in Deutschland wieder anzubauen und suchen nachhaltigeren Alternativen für die Produktion von Erde.
Sand
Speichert wenig Wasser und hilft stattdessen, dass es gut abläuft, sodass keine Staunässe entsteht.
Perlit & Vermicult
Beide sind anorganische Materialien, die die Entwässerung und Belüftung der Erde fördern. Sie helfen außerdem, Wasser und wichtige Nährstoffe zu speichern. Das sind die weißen Kügelchen, die man oft in der Erde sieht.
Kalk
Reguliert den pH-Wert der Erde.
Aktivkohle
Auch Aktivkohle sorgt für einen geregelten pH-Wert. Es sorgt dafür, dass Schadstoffe und Verunreinigungen herausgefiltert werden.
Pflanzenkohle
Gewonnen wird der Rohstoff als Restabfall aus der Pharmaindustrie. Reste von pflanzlichen Stoffen werden zu Pflanzenkohle verarbeitet. Diese speichert CO2 und ist somit sehr umweltfreundlich. Die Pflanzenkohle kann außerdem viel Wasser speichern, wodurch du weniger gießen musst. Die Vorteile sind klar spürbar und tun dir und deiner Pflanze gut.
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Kokusfasern als nachhaltige Alternative
Eine Alternative zum Torfbestandteil der Erde bilden Kokosfasern. Sie werden aus der Schale der Kokosnuss hergestellt, die als Abfallprodukt bei der Produktion von Kokosöl überbleibt. Daher ist die besonders nachhaltig, was bei der Gewinnung von Torf eher bemängelt wird.
Aufgrund der Zellstruktur können die Kokosfasern besonders gut Wasser und Nährstoffe speichern. Gleichzeitig sorgt die grobe Struktur für eine luftige Erde, sodass die Wurzeln viel Sauerstoff bekommen. Da die Erde keine Düngemittel enthält, musst du hier externe Zuführung vor Nährstoffen durch Dünger beachten.
4. Erde für Balkonpflanzen
Blumenerde für Outdoor-Pflanzen unterscheidet sich von der Zimmerpflanzenerde im Grunde nur durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Substratbestandteile. Da die Pflanzen auf deinem Balkon, Terrasse oder im Garten deutlich mehr Witterungsbedingungen und Sonne ausgesetzte sind, muss die Erde viel besser Wasser speichern können, als Zimmerpflanzenerde. Dabei hilft der Pflanze ein großes Gefäß mit Erde zu geben, das nicht so schnell austrocknet, wie ein kleines. Zudem hat die Balkonerde auch festere Bestandteile und eine gröbere Struktur, damit überflüssiges Wasser schnell abläuft und immer auch etwas Luft an die Wurzel kommt. Das ist für eine gesunde Pflanze enorm wichtig.
5. Substrat bei Hydrokultur
Pflanzen in Hydrokultur unterscheiden sich von normalen Zimmerpflanzen durch das Substrat, in dem sie stehen. Sie stehen nicht in Erde, sondern in Blähtonkügelchen. Diese Kügelchen haben die Eigenschaften, dass sie leicht und stabil sind und nicht faulen. Die Wurzeln der Pflanzen haben also kein Substrat, dass Wasser speichert, sodass die Töpfe der Hydropflanzen immer in Wasser stehen müssen. Die Pflanzenkenner unter euch werden sich jetzt vielleicht denken: das führt doch zu Wurzelfäule, wenn die Pflanzen die ganze Zeit in Wasser stehen. Keine Sorge, das ist bei Hydropflanzen keine Gefahr. Da die Pflanzen schon in Hydrokultur großgezogen sind, haben sie Wasserwurzeln gebildet, die die ständige Wasserzufuhr gewohnt sind und so nicht faulen.
Man erkennt die Hydropflanzen auch oft an den Wasserstandanzeigern in ihren Töpfen. Die einfache Handhabung machen sie besonders attraktiv für Büropflanzen oder für Pflanzenfreunde, die wenig Zeit in die Pflege der Pflanzen investieren wollen.
Good News für alle Allergiker: Zimmerpflanzen in Hydrokultur eignen sich besonders für Allergiker, da sich keine Sporen auf der Erdoberfläche bilden. Der Blähton ist weitestgehend steril und hat somit kein biologisches Eigenleben wie die Erde.
Erdtypen
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Orchideenerde
Diese Erde ist ein sehr luftiges Substrat, dass aus Rinde, Kokosfasern und Torf besteht.
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Kakteen und Sukkulentenerde
Hat einen sehr hohen Anteil an Sand oder Kokosfaser, damit genug Wasser ablaufen kann. Die Pflanzen können sehr viel Wasser in ihren Blättern speichern, sodass die Erde wenig Wasser speichern sollte.
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Anzuchterde
Diese Erde ist meist sehr sandig und fein und sorgt dafür, dass die kleinen Stecklinge gut umschlossen werden und neue Wurzeln bilden können und diese nicht direkt in Wasser stehen.
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